Einleitung |
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Es existieren in Deutschland deutliche regionale Unterschiede mit deutlich höheren Ziffern in Sachsen, Thüringen und Bayern und niedrigen Ziffern in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt (s. Tabelle 1). Diese Unterschiede sind nicht auf unterschiedliche Altersstrukturen in den Ländern zurückzuführen und lassen sich schon in den ersten statistischen Erhebungen im 19. Jahrhundert beobachten. |
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Die Altersverteilung folgt in Deutschland dem sogenannten "ungarischen Muster", d. h. mit zunehmendem Alter steigen die Suizidziffern an (vgl. Abb. 2). |
In den letzten Jahren ist in Deutschland eine Verschiebung des Anteils alter Menschen, insbesondere von älteren Frauen an der Gesamtzahl der Suizide feststellbar. Fast jeder zweite Suizid einer Frau ist mittlerweile der einer Frau über 60 Jahre (vgl. Abb. 3). |
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Die Anzahl der Suizidversuche liegt um ein Zehnfaches höher. Die Suizidversuchshäufigkeit ist in jüngeren Altersgruppen am höchsten, am meisten gefährdet sind die 15 – 25jährigen jungen Frauen (Schmidtke et al., 2002, vgl. Abb. 4). Die Suizidversuchsraten der jüngeren Altersgruppen scheinen in den letzten Jahren wieder anzusteigen. Die Anzahl der Schwersttraumatisierten nach Suizidversuch kann entsprechend der Anzahl der Suizide geschätzt werden. |
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Jeder Suizid- und Suizidversuch betrifft nach Studien der WHO mindestens sechs weitere Menschen. (WHO, 2000). Suizidales Verhalten stellt daher ein großes gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem dar, nicht nur wegen des individuellen Leides sondern auch wegen der erheblichen Gesundheitskosten. Suizidales Verhalten wurde daher 1998 auch erstmals im Gesundheitsbericht der Bundesregierung in einem gesonderten Kapitel behandelt (Schmidtke et al., 1998). |
Literatur |